Erfolgreiche Planung eines
energieautarken
Einfamilienhauses.
2015 plante ich für die Famile H. ein
Einfamilienhaus im Brenztal.
Die Zielsetzung war, ein Haus zu konzi-
pieren, das soweit als möglich ohne Fremd-
energie auskommt. Dazu wurde eine PV-
Anlage und eine Wärmepumpe mit einem
Erdkollektor geplant und ausgeführt. Es wurde außerdem noch zusätzlich ein Batteriespeicher
nachgerüstet.
Im Frühjahr 2016 wurde das Gebäude bezogen.
Das Einfamilienhaus wurde als kfw-70-Haus
gefördert, ist aber kein Passivhaus!!! Die
Mehrkosten für ein Passivhaus, wie z. B. ein
stärker Außendämmung und Dachdämmung,
etc. wurden in die energetische Anlage,
sprich die Heizungstechnik mit PV-Anlage
investiert. Die Investitions hat sich gerechnet.
Anfang Juli 2018 habe ich vom Bauherrn
folgende Nachricht erhalten, dass im Jahr
2017 man für Heizung, Warmwasser und
Haushaltsstrom keine Fremdenergie benötigt
wurde. Den überschüssigen Strom durch die PV-Anlage während des Sommers wurde in das
Netz eingespeist. Während der Wintermonate wurde der Strom teilweise aus dem Netz
natürlich zu höheren Kosten zurückgeholt.
Durch die deutlich hohen Energieüberschüsse der PV-Anlage im Sommer wurde mehr Energie
produziert, als selbst verbraucht werden kann.
Für den eingespeisten Strom wurden dem Bauherrn vom Energieversorger ca. 850 € netto
(ca. 12 ct/kWh) gut geschrieben. Für den Bezug des notwendigen Stroms mussten ca.
550 € bezahlt werden. Das bedeutet, dass ca. 300 €/Jahr netto in das Stromnetz eingespeist
werden konnte. Das Einfamilienhaus benötigt ca. 1.500 €/Jahr an Energie für Heizung und
Haushaltsstrom. Somit werden ca. 20 % zusätzlich an überschüssiger Energie für die
Einspeisung in das Netz gewonnen!!!!
Das bedeutet, für das Jahr 2017, 2018 und 2019 zu 100 % war man energieautark
und
es wurde sogar noch
zusätzliche Energie in Netz
eingespeist - d. h. es ist
eigentlich ein „Plus-Energie-
Haus“.
Der gesamte Bedarf an Energie
der für das Haus benötigt
wurde, konnte aus der Sonnen-
energie und Erdwärme selbst
gewonnen werden!! Das Konzept ist komplett aufgegangen!
Die Familie ist gewachsen und
2020 hat einen Anbau mit ca. 60
m² Wohnfläche erstellt.
Am 25.04.2022 bekam ich einen
Anruf und Herr H. teilte mir
folgendes mit: „Nach über einem
Jahr wurde mir nun klar, dass
die PV-Anlage und die
Wärmepumpe den Anbau gut
mitversorgen können. Es wird
zwar fast kein Überschuss mehr
an eingespeistem Strom erzielt, aber der gesamte Wärmebedarf, sowie der
Stromverbrauch sind gedeckt. Wir sind überglücklich, dass wir vor
6 Jahren ihrer Empfehlung und ihrem Rat gefolgt sind. Gerade in der
jetztigen Zeit haben sich die Mehrkosten für diese Energievariante bereits
schon nach wenigen Jahren amortisiert. Vielen Dank!“
Schade nur, dass die Einspeisevergütung immer geringer wird, so dass man in Zukunft eine
Alternative braucht.
Energieautarkes Bauen
© MRICS Dipl.-Ing. (FH) Michael Sauter Oktober 2025